Neues Schnelltestzentrum in Gersthofen
Es ist das zehnte Testzentrum im Landkreis, das durch das BRK betrieben wird. Dreimal pro Woche führen ehrenamtliche Helfer hier Antigentests durch.
Alexander Plohmann ist hauptberuflich Mesner und engagiert sich in seiner Freizeit beim Roten Kreuz. In den vergangenen Tagen hatte er wegen seines Ehrenamtes kaum eine ruhige Minute. Zusammen mit anderen Helfern und der Stadt Gersthofen hat er einen leerstehenden Laden im City Center Gersthofen innerhalb von nur einer Woche zu einem Corona-Schnelltestzentrum umgebaut.
Die Anfrage kam schon etwas früher. „Wir mussten erstmal intern abklären, ob wir uns diese Aufgabe vorstellen können und ob wir das personell über einen längeren Zeitraum stemmen können“, so Plohmann, der in Gersthofen stellvertretender Bereitschaftsleiter ist. Ein paar Tage später fand online die erste Besprechung mit den Mitgliedern statt. Das Konzept wurde vorgestellt. Viele haben sich sofort bereit erklärt, an den ersten Terminen mit dabei zu sein. Das war Dienstag vor einer Woche. Danach ging alles ganz schnell.
Am Donnerstag war Ortstermin mit der Stadtverwaltung und Firma, die sich um die Beschriftungen und Wegweiser kümmert. Am Freitag fand der Aufbau der Tische, Stühle und Stellwände statt. Am Samstag wurden die Helfer geschult und ein erster Probelauf ging über die Bühne. Am Montag wurden die Hinweise und Schaufensterbeklebungen angebracht. Am Dienstag ist die Eröffnung.
Die Erfahrung der anderen Testzentren fließt in Gersthofen mit ein – gleichzeitig ist das Zentrum aber auch ein Pilotprojekt im Landkreis. „Bis auf die Bestätigungen soll hier alles möglichst papierlos ablaufen“, freut sich BRK-Bereitschaftsleiterin Andrea Amador. Das System haben die Ehrenamtlichen bei einem Einsatz im Testzentrum am Augsburger Plärrer kennen gelernt und gleich mit nach Gersthofen genommen. Die Registrierung für den Test kann vor Ort via Handy oder über die Krankenkassenkarte erfolgen.
Für die Gersthofer Rot-Kreuz-Chefin ist es auch wichtig, dass alle Helfer möglichst gut ausgebildet sind. „Wir haben neben medizinischen Fachangestellten und Pflegekräften unter anderem auch Lehrer, Informatiker und Mitarbeiter eines Hausmeisterservice im Einsatz“, ist Andrea Amador stolz, die selbst hauptberuflich im Industriepark Gersthofen arbeitet. Den Abstrich dürfen nur Helfer mit einer medizinischen oder sanitätsdienstlichen Mindestqualifikation durchführen. Alle anderen kümmern sich um die Anmeldung, Auswertung oder die Vorbereitung der Tests.
Schon in den vergangenen Monaten haben sich viele der Gersthofer Rot-Kreuz-Helfer vorwiegend online auf diese Aufgaben vorbereitet. Nach einer ärztlichen Unterweisung in die richtige Durchführung der Tests fand am Samstag ein Präsenztermin statt. Dabei hat Rot-Kreuz-Ausbilder Andreas Berndt die Helfer in die praktischen Abläufe des Testzentrums eingewiesen und auch in der Durchführung der Schnelltests geschult.
„Es fühlt sich etwas unangenehm an, aber es tut nicht weh“, gesteht Andreas Berndt und weiß: „Selbst die stärksten Männer haben danach Tränen in den Augen“. Der Test wird mittels eines kleinen Stäbchens durchgeführt. Über ein Nasenloch erfolgt der Abstrich im Nasenrachenraum, dem Nasopharynx. Etwa 15 Minuten steht dann das Ergebnis fest. Kann kein Virus nachgewiesen werden, erhält die getestete Person eine Bescheinigung, die – je nach Inzidenzwert – zum Einkaufen, für den Frisörbesuch oder zum Besuch von Angehörigen in einem Senioren- oder Pflegeheim genutzt werden kann.
Da das Rote Kreuz im City Center nur Schnelltests einsetzt, können keine behördlich angeordneten PCR-Tests und auch keine Testungen bei direkten Kontaktpersonen von Infizierten durchgeführt werden. Menschen mit Grippesymptomen werden ebenfalls gebeten, sich über ihren Hausarzt für einen Test zu kontaktieren.
Geöffnet hat das Schnelltestzentrum im City Center Gersthofen
Dienstag 17 bis 19 Uhr
Donnerstag 17 bis 19 Uhr
Samstag 9 bis 11 Uhr
Ohne Voranmeldung! - Benötigt werden ein amtlicher Ausweis oder die Versichertenkarte der Krankenkasse.
Das Testzentrum in Gersthofen hat zunächst dreimal pro Woche geöffnet. Eine Ausnahme gibt es bereits am 1. Mai. Hier bleibt das Testzentrum aufgrund des Feiertages geschlossen. Untätig bleiben die freiwilligen Helfer des Roten Kreuzes an diesem Tag dennoch nicht. „Nach zwei Tagen Betrieb wollen wir das Wochenende nutzen, um mögliche Verbesserungen umzusetzen“, so Alexander Plohmann.